Der menschliche Körper

Das habe ich am 13. November 2006 in ein Forum gepostet:

Bevor ich mich heute im Spiegel betrachtete, spielte ich mich mit dem Gedanken, wie es wohl wäre, wenn man nicht nur vorne, sondern auch hinten Augen hätte. Das wäre wohl nicht unpraktisch, allerdings stellt sich die Frage, wie das Gehirn wohl die zusätzliche optische Information verarbeiten würde: Wahrscheinlich würde es nur möglich sein, dieses Problem zu lösen, wenn gleichzeitig eine Struktur im Gehirn entstünde, die es ermöglichte, zwischen den Bildern der Vorderaugen und der Hinteraugen willkürlich umzuschalten. Eventuell könnten aber auch bestimmte Reize dazu führen, dass es automatisch zu einer Umschaltung käme (z.B. grelles Licht).

Jedenfalls führte es dazu, dass ich mich mit meinem Körper stärker wahrnahm. Mir fiel auf, wie sehr sich die Augen doch vom Rest des Gesichts unterscheiden, weil sie in einer Grube liegen und im Gegensatz zu den anderen Öffnungen vorn meist weit offen stehen. Dadurch, dass der Glaskörper doch sehr verschieden von der Haut aussieht, fällt er stark auf. Irgendwie erinnert er an Eiklar. Das ist auch nicht ganz falsch, handelt es sich chemisch gesehen doch in beiden Fällen um Kolloid.

Dass der Mensch genau zwei Augen hat, die meistens - wenn nicht gar immer - gleich groß sind und symmetrisch um die Nase herum angeordnet sind, ist auch eine interessante Sache. Gleich zwei dieser so speziellen Strukturen! Dabei ist schon ein Auge etwas, das wie eine fremde Struktur vom Mars erscheint. Es wird ja oft als Argument gegen die Evolutionstheorie gebracht, dass die Komplexität der Augen so groß seien, dass es nicht vorstellbar sei, dass diese bloß durch "natürliche Selektion" entstanden sein könnten. Wenn meine Intuition mit dem "Mars" hier genauso zutrifft wie meine Intuition mit dem Ei, dann dürfte es sich wohl zumindest beim Auge um ein Geschenk Außerirdischer handeln. Genau weiß man es noch nicht.

Wenn man sich das Gesicht genau ansieht, fällt einem auf, wie kompakt es eigentlich ist. Die Augen sind unmittelbar unterhalb der Stirn gelegen. Wir wissen, dass sich in der Stirn das Gehirn befindet, welches die zentrale Informationsverarbeitungsstelle des Menschen darstellt. Die Augen sind ein wichtiger Input-Lieferer. Deshalb sind sie so nahe dem Gehirn angeordnet, damit die Leitung möglichst kurz dauert. Der Nerv, welcher die Informationen vom Auge ins Gehirn weiterleitet, der "Nervus opticus", ist bekanntlich sogar ein Teil des Gehirns und nicht etwa ein peripherer Nerv.

Aber auch die Ohren sind nich weit entfernt. Auch sie sind wichtige Sinnesorgane, wenngleich ganz anderer Art. Nase und Mund beherbergen ebenfalls Sinnesorgane, haben aber zudem noch ganz andere Funktionen: Nahrungsaufnahme und Atmung. Es handelt sich um den Beginn von Kanälen, um Säcke quasi, was mich besonders an manche Pappfiguren in Vergnügungsparks erinnert, welche über eine Öffnung an der Stelle verfügen, wo sich bei einem Menschen der Mund befände, in die man Tennisbälle werfen kann. Meist ist dahinter ein Sack mit einer Röhre, wo dann die Bälle geordnet herauskommen. So habe ich es zumindest in Erinnerung.

Unterhalb des Kopfes finden sich also die Anhangsorgane, welche für die Verarbeitung von Nahrung und Sauerstoff dienen, sowie der komplexe Bewegungsapparat. Im Vergleich zum Kopf ist der Rest des Körpers allerdings weit weniger differenziert.

Dass wir am Kopf Haare haben, mag daher rühren, dass das Gehirn besonderen Schutz vor Kälte benötigt. Die Augenbrauen haben sicherlich eine Schutzfunktion fürs Auge - werden die Brauen gereizt, so ist der Mensch vorgewarnt und kann seine Augen vielleicht noch rechtzeitig zukneifen.

Ist doch wunderbar, aus was für Teilen der menschliche Körper besteht!

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