Medizin als Studium für rein wissenschaftlich Interessierte

Ich habe heute mit einer Vertreterin der ÖH Medizin über meine Ideen und meine Motivation gesprochen, das Medizinstudium in ein Bachelor-/Master-Studium umzuwandeln. Ich erklärte ihr, dass ich eine mehrstufige Gliederung des Medizinstudiums insofern für sinnvoll erachte, als es Studenten gibt, die das Studium mit falschen Erwartungen anfangen, aber nicht sofort wechseln, weil sie zu Beginn einen falschen Eindruck vom Medizinstudium bekommen. Konkret: Es gibt Studenten, die nicht vorhaben, Arzt zu werden, sondern in die Wissenschaft gehen wollen. Der alte Studienplan N201, nach dem ich noch studiere, fängt mit rein naturwissenschaftlichen Fächern an (Chemie, Physik, Biologie) und vermittelt somit im ersten Studienjahr tatsächlich den Eindruck, es würde sich um ein naturwissenschaftliches Studium handeln. Das ist der Grund, warum viele, die in die Forschung gehen wollen, dann noch weiterstudieren und erst nach Jahren feststellen, dass es sich beim Medizinstudium in Wahrheit um eine klinisch orientierte Ausbildung zum Arzt handelt. Wandelte man nun das Medizinstudium in ein Bachelor-/Master-Studium um, so wäre die Studienzeit dieser Leute nicht vergebens gewesen, denn dann hätten sie einen (Bachelor-)Abschluss in Naturwissenschaften, den sie auf welche Weise auch immer verwerten könnten (etwa um ein Masterstudium in Biologie oder Biochemie anzuhängen), und müssten sich nicht durch die für sie uninteressanten klinischen Fächer durchkämpfen, um die Universität nicht ohne Abschluss zu verlassen.

Die Vertreterin der ÖH Medizin meinte, es sei eh klar, dass das Medizinstudium eine Ausbildung zum Arzt darstelle, und es würde kaum Studenten geben, die reine Forscher werden wollten.

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