Introvertiert und extravertiert

Heute nacht im Schlaf hatte ich wieder einen Einfall:

Wenn man von intro-/extravertiert spricht, meint man meistens, wie jemand mit anderen Menschen umgeht, ob er mit ihnen spricht und sie unterhält oder ob er eher still und zurückhaltend ist. Meines Erachtens kann man aber auch bei den Interessen einer Person zwischen introvertiert und extravertiert unterscheiden.

Interessiert sich jemand für die Außenwelt, ordnet er gerne Gegenstände an, gibt Unternehmen Strukturen, dann ist das der eine Pol. Beschäftigt sich hingegen jemand eher mit Formalismen und Ideen und ordnet allerhöchstens die Strukturen in seinem eigenen Kopf, dann ist das der andere Pol.

Der eher nach innen gekehrte Pol dürfte häufiger bei Formal- und Geisteswissenschaftlern sowie bei theoretischen Physikern auftreten, der nach außen gekehrte Pol häufiger bei Naturwissenschaftlern (vor allem Biologen und Chemikern) und Medizinern.

Vielleicht sollte man zwei getrennte Skalen intro-/extravertiert einführen, eine für den Umgang mit anderen Menschen und eine für die Interessen, weil ja doch jemand eher "introvertierte" Interessen haben könnte und sich dennoch gern mit anderen Menschen austauscht.

Es gibt hier sicher Überschneidungen zu den Funktionsbeschreibungen von "extroverted thinking", "introverted sensing" usw. nach Jung. Man vergesse nicht, dass bei Jung ja Extra-/Introversion nur Ausprägungs-"Richtungen" der vier psychischen Funktionen Denken, Fühlen, Sensorik und Intuition sind.

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