Die Naivität der "Wunderkinder"

Zumindest in den Medien wird es als erstrebens- beziehungsweise bewundernswert dargestellt, seine Ausbildung schnell abzuschließen und schon in sehr jungen Jahren als Akademiker arbeiten zu gehen. Deswegen erregen von den zahlreichen Hochbegabten, die es gibt, vor allem "Wunderkinder" wie Marian Kogler besondere Aufmerksamkeit. Marian hat die Matura mit 15 gemacht, mit 16 war er (da er schon während der Schulzeit mit dem Studium angefangen hatte) Bachelor und mit 17 Diplom-Ingenieur, der jüngste Österreichs. Aber als er danach an der TU Wien sein Doktoratsstudium betrieb, wurde er nach kurzer Zeit von den Professoren hinausgeekelt; jetzt ist er in (Ost-)Deutschland. Manche Leute werden vielleicht den Wiener Professoren Vorwürfe machen: Wie kann man denn ein solches Wunderkind nicht in seiner Arbeitsgruppe haben wollen? Wer Marian aber kennt, kann das durchaus nachvollziehen. Und ich nehme an, er steht nur exemplarisch für viele "Wunderkinder" dieser Art.

Es genügt eben nicht, nur Kenntnisse und Fähigkeiten zu erwerben, sondern man muss auch menschlich reifen. Und das ist ein Prozess, der vieler Zeit bedarf.

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