Worum es im Leben (vielleicht) geht

In Anlehnung an darwinistische Theorien habe ich mich manchmal gefragt, ob das Leben nicht eine Art riesiges Spiel sein könnte, an dessen Ende ein einziges Lebewesen als Sieger stehen könnte.

Nach der Theorie des "selfish gene" sind ja Lebewesen, einschließlich Menschen, nur Träger von Erbanlagen, und der Sinn der Existenz als Individuum ist es dafür zu sorgen, dass diese Erbanlagen erhalten und weitergegeben werden.

Vieles im Leben hat damit zu tun, dass Lebewesen entweder Sexualpartner bekommen wollen, um ihre Erbanlagen weiterzugeben, oder anderen Lebewesen das Leben schwer machen wollen, um zu verhindern, dass deren Erbanlagen weiterhin im Genpool bestehen bleiben. Diese Mechanismen lassen sich auf allen Ebenen beobachten, nicht nur im Tierreich, sondern auch im menschlichen Alltag. Menschen betrachten einander nach dem Nützlichkeitsprinzip, ist jemand einem nützlich, wird er zunächst toleriert. Wird er aber als überflüssig oder gar als Bedrohung wahrgenommen, versucht man, ihn loszuwerden. Das geschieht häufig auf recht subtile Weise, immerhin sind Mord und Totschlag ja strafbar. Aber im Prinzip ist es das gleiche.

Wenn man als Informatiker davon absieht, dass ja die Evolutionären Algorithmen von der Natur inspiriert worden sind, dann könnte man es auch umgekehrt sehen: Das Leben erinnert an einen Evolutionären Algorithmus. Am Ende bleibt nur einer übrig. Allianzen, wie Staaten, sind nur temporär. Zweckbündnisse, um sich vor noch größeren Bedrohungen zu schützen.

Der Konkurrenzkampf scheint mir jedenfalls der menschlichen Natur inhärent zu sein. Ein Grund mehr, Misanthrop zu sein.

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