Ein anderer Mensaner

Ein anderer Mensa-Kollege von mir ist in meinen Augen deshalb eine interessante Persönlichkeit, weil er ziemlich genau dem entspricht, wie ich mir den Durchschnitts-Österreicher seiner Altersklasse vorstelle. Jahrgang 1977, lernte ich ihn 2002 kennen. Damals war er also 24 oder 25, ein paar Jahre jünger, als ich es jetzt bin. Er stand schon damals fest im Berufsleben, als Mechaniker, war verheiratet und hatte ein kleines Kind.

Mir müsste schon damals klar gewesen sein, dass Intelligenz nicht dasselbe wie Intellektualität bedeutet (und wahrscheinlich war es mir auch klar). Wie er selbst sagte, kam er "gut durchs Leben". Alles, was er ernsthaft anging, schien ihm zu gelingen. Das spricht für seine Intelligenz. Aber ein Intellektueller war er freilich nicht.

Ich frage mich, ob ich wirklich Recht habe, wenn ich ihn als den Prototyp eines Durchschnitts-Österreichers betrachte. Immerhin ist er ja doch überdurchschnittlich intelligent. Ein wirklicher Durchschnitts-Österreicher wird vielleicht im täglichen Leben mehr mit Problemen zu kämpfen haben, die er gar nicht hat. Aber natürlich entspricht er nicht in der Kategorie "Intelligenz" dem Durchschnitt, sondern in anderen Dingen, die eher mit seiner Persönlichkeit zu tun haben. Ich sehe jedenfalls derzeit keinen Grund zu glauben, dass er von seiner Persönlichkeit her kein typischer Österreicher in einem noch relativ jungen Erwachsenenalter wäre.

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