Österreichische Verfassungsgeschichte

Ich lese gerade das Buch "Österreichische Verfassungsgeschichte" von Brauneder et al. (Auflage von 1987) und muss sagen: Dieses Buch öffnet Augen. Es zeigt, dass die politischen Verhältnisse hierzulande noch wesentlich komplizierter sind, als man es in der Schule lernt.

Gerade als Wiener neigt man ja dazu, Österreich als einen Einheitsstaat zu betrachten und nur die nationalstaatliche Ebene zu berücksichtigen. Dabei ist Österreich nicht nur ein Bundesstaat, der aus mehreren teilautonomen Ländern besteht, sondern es gibt auch noch Gemeinden, die durchaus gesetzgeberische Kompetenzen haben. Wenn man sich dieses Buch nun durchliest, wird man feststellen, dass es in der Geschichte sehr viele verschiedene, teilweise gleichzeitig existierende Rechtsformen gegeben hat. So hat es zum Beispiel quasi "Volksstämme" gegeben, die eine eigene Gerichtsbarkeit hatten, wie die so genannten Edlinger Bauern. Jede Stadt verfügte ebenfalls über ein eigenes Stadtrecht. Es gab und gibt viel mehr verschiedene Strukturen, als dies dem allgemein, aber nicht juristisch gebildeten Laien bekannt ist.

Dieses Buch hilft einem, gesellschaftliche Strukturen besser zu verstehen. Es gibt sehr viele Dinge, die in den Medien nicht erwähnt werden und eben auch nicht in der Schule gebracht worden sind - und von denen daher selbst die meisten Angehörigen "gut informierter Kreise" nie gehört haben. Ein heißer Tipp!

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