130 und 160

Jason Betts, der Betreiber des "World Genius Directory", ließ auf Facebook mit der folgenden Meldung aufhorchen: "160 is the new 130." Was damit gemeint war, war relativ klar: Während früher ein Intelligenzquotient von 130 als optimal galt, streben mittlerweile viele danach, im Intelligenztest noch besser abzuschneiden. Offenbar ist ein Intelligenzquotient von 160 nun der Wert, den viele gern erreichen würden.

Manchen ist das freilich suspekt. So ist es etwa in den vom Verein Mensa verwendeten Tests maximal möglich, einen Intelligenzquotienten von 145 zu erreichen. Mit diesen Tests ist also ein Intelligenzquotient von 160 gar nicht ermittelbar. Aus diesem Grund glauben manche, dass man gar nicht seriös feststellen könne, dass jemand einen Intelligenzquotienten von 160 habe.

Jedenfalls: Wenn man in der IQ Percentile and Rarity Chart [1] nachschlägt, dann wird man feststellen, dass jemand mit einem IQ von 130 nach der üblichen Skala intelligenter als 97,7249937964% der Bevölkerung sein soll. Jemand mit einem IQ von 160 wäre demnach intelligenter als 99,9968313965% der Bevölkerung.

Bei einer Bevölkerungszahl von 505,73 Millionen, wie sie die Europäische Union laut Wikipedia derzeit aufweist [2], gibt es rund 10 Millionen Menschen, die einen IQ von 130 oder höher haben. Nicht wenige! Einen IQ von 160 oder höher hätten hingegen nur rund 50.000 Menschen. Das wäre gerade einmal die Bevölkerung eines mittelgroßen Städtchens.

Da ein IQ von 160 also deutlich seltener vorkommt als ein IQ von 130, ist man mit einem IQ von 160 etwas noch "Besondereres".

Es stellt sich nur die Frage, warum man sein Selbstwertgefühl ausgerechnet vom Intelligenzquotienten abhängig machen sollte.

[1] http://www.iqcomparisonsite.com/iqtable.aspx

[2] http://de.wikipedia.org/wiki/Europ%C3%A4ische_Union

Kommentare

Beliebte Posts aus diesem Blog

The Demoscene

Digital Art Natives

Autobiographical Sketch