Noch einige Bemerkungen zum Thema Intelligenz

Es gibt kein Thema, über das ich im Lauf der Jahre einander so widersprechende Aussagen (auch von Fachleuten) gehört habe wie das Thema Intelligenz.

Ende der Neunziger Jahre wurde ja viel Trara zum Thema Hochbegabung gemacht. Dass Hochbegabte angeblich auch am Gymnasium unterfordert seien und sie spezieller Förderung bedürfen. Dabei war ich eigentlich immer der Meinung gewesen, jeder Akademiker sei hochbegabt und das Gymnasium, das ja auf ein Hochschulstudium vorbereiten soll, eben eine Schule für Hochbegabte. Es gibt auch zitierfähige Quellen, die meine Meinung stützen. Man kann etwa nachlesen, dass in den 1950er Jahren nur 1,5% der Bevölkerung einen Hochschulabschluss hatten. Man vergleiche das mit der mutmaßlichen Zahl von 2%, die hochbegabt seien. Sicher, vielleicht wird nicht jeder Akademiker zu diesen 2% gehört haben, aber es ist anzunehmen, dass es das Gros gewesen sein wird. In einer Statistik las ich auch neulich, dass Akademiker in den 1950er Jahren im Schnitt einen IQ von 135 gehabt haben. Das bestätigt meine Ansicht. Ergo ist es nichts Besonderes, hochbegabt zu sein, wenn man Akademiker ist.

Aber viele denken dieser Tage anders. Ich erinnere mich noch daran, wie beim Sohn einer Professorin der Medizinischen Universität Wien Hochbegabung diagnostiziert wurde. Welches Trara dann gemacht wurde. Dabei wäre doch beim Sohn einer Professorin zu erwarten, dass er intellektuell sehr leistungsfähig sein würde. Schließlich ist Intelligenz doch erblich, oder etwa nicht?

Auch das ist ein Thema, das sehr kontrovers diskutiert ist. Ich möchte mich dazu gar nicht äußern.

Werner Kuich schreibt in seinem jüngst erschienenen Artikel zum Thema Intelligenz, dass ein IQ von 130 Voraussetzung sei, um ein Studium der Mathematik, Physik oder Technik erfolgreich zu absolvieren. Wenn er Recht hat, entspricht das meiner ursprünglichen Annahme. (Tatsächlich kenne ich aber Informatiker, die keinen IQ von 130 haben.)

Jedenfalls bin ich der Meinung, dass ein hoher Intelligenzquotient allein einen noch nicht zu einem besonderen Menschen macht. 

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