Mein Leben

Ich wurde in den 1980er Jahren in Wien geboren. Mutter und Vater waren gut ausgebildet und gingen regelmäßig arbeiten. Als Kind sah ich mir am liebsten Zeichentrickfilme im Fernsehen an.

Normalerweise wird man mit 6 oder 7 Jahren eingeschult. Ich wurde schon mit 5 eingeschult. Normalerweise lernt man in der Schule lesen, schreiben und rechnen. Ich habe das alles schon vor Schuleintritt gekonnt, weil es mir meine Eltern beigebracht hatten. So war es für mich kein Problem, ein guter Schüler zu sein; ich musste nur regelmäßig meine Hausübungen machen.

In Österreich kommen gute Schüler aufs Gymnasium, schlechte Schüler in die Hauptschule. Ich kam also aufs Gymnasium. Das Gymnasium dauert acht Jahre und endet mit der Matura. Am Gymnasium war der Englischunterricht sehr gut, die Lehrerin war sehr streng, brachte uns aber auch sehr viel bei; für meine Mitschüler war das freilich etwas problematisch, weil es ihnen schwer fiel, den Anforderungen zu genügen. Mir fiel es zum Glück nicht schwer. Ansonsten war in der Oberstufe der Unterricht in den Naturwissenschaften Physik und Chemie gut. Mathematik beherrschte ich bereits zu Beginn der Gymnasialzeit annähernd auf Maturaniveau, weil mein Vater mit mir vorgelernt hatte. Geografie und Geschichte interessierten mich, und ich las darüber viele Bücher; den Unterricht in diesen Fächern hätte ich also nicht gebraucht.

Insgesamt war das Schulsystem also nicht ideal für mich. Ich kam damit gut zurecht, und die Lehrer waren wenigstens überwiegend fair zu mir, aber im Grunde genommen war das Schulsystem nicht ideal. Ideal wäre eine Schule gewesen, die Englischunterricht auf dem gleichen Niveau, wie wir ihn hatten, sowie Unterricht in Naturwissenschaften geboten hätte und dazu nur drei Stunden Anwesenheitspflicht pro Tag statt sechs.

Nach der Matura wurde ich zum ersten Mal nach zwölf Jahren wieder allein gelassen. Jetzt hätte ich eigentlich machen können, was ich wollte. Ich hätte zehn verschiedene Studienrichtungen belegen können, ich hätte entscheiden können, welche Vorlesungen ich besuche und welche nicht, welche Prüfungen ich mache und welche nicht. Ich hätte zehn Jahre oder länger studieren können, ohne einen Abschluss zu machen, wenn es mich glücklich gemacht hätte. Aber ich wollte irgendwann einmal auch mein eigenes Geld verdienen. Also war angesagt, ein Studium zu wählen, das auf dem Arbeitsmarkt gefragt ist, und dieses möglichst schnell zu absolvieren, da ich gelesen hatte, dass Arbeitgeber auf eine kurze Studiendauer Wert legen. Ich entschied mich auf Anraten meiner Eltern für ein Medizinstudium. Es zeigte sich, dass "schnell studieren" ein frommer Wunsch war; ein Medizinstudium kann man vielleicht dann schnell absolvieren, wenn man aus einer Ärztefamilie kommt und von seinen Eltern entsprechend gefördert worden ist, oder wenn man wirklich gezielt nur für die Prüfungen lernt, wie es manche Studienkollegen getan haben, die nur Fragensammlungen auswendig gelernt haben. Letzten Endes habe ich parallel zum Medizinstudium nach einigen Jahren auch Informatik inskribiert und schließlich beide Studiengänge erfolgreich zum Abschluss gebracht. Heute habe ich eine feste Anstellung und ein regelmäßiges Einkommen. Was ich wollte, habe ich also erreicht.

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