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Zur Interpretation des schlechten Abschneidens bei PISA

Als Begründung für das schlechte Abschneiden bei den PISA- und ähnlichen Tests wird immer wieder beteuert, keinesfalls wären die österreichischen Schüler dümmer als etwa die finnischen, sondern das österreichische Schulsystem wäre eben reformbedürftig. Ich frage mich, warum die Möglichkeit, dass die Schüler in Österreicher einfach dümmer sein könnten als die in Finnland, so kategorisch ausgeschlossen wird. Aus politischer Korrektheit? Weil nicht sein kann, was nicht sein darf? Warum lässt man diese Möglichkeit nicht zu? Vielleicht sind die Kinder in Österreich einfach wirklich dümmer als die Kinder in Finnland!

Why I make Hugi

I guess some people have asked themselves why I'm making Hugi, and I think that it would be a good idea to clear this question. So, why am I making it? 1. Because it's useful. Making Hugi gives me the feeling of doing something that makes sense. The diskmag informs and entertains its readers. While I have the feeling that I'm wasting time when pursuing other leisure activities such as playing games, I don't have that feeling when working on Hugi. 2. Because it's creative. Selecting graphics, music and articles for the magazine, arranging them, tweaking the settings (colours etc.) - that's a creative process which satisfies a natural desire of mine. 3. Originally I also made Hugi to gain some respect in the PC scene community, but as a matter of fact, you don't get much. By making a diskmag, you mostly get respect from other diskmag editors - but these days, I'm almost the only diskmag editor still active. What I certainly don't make Hugi for

Philosophie und Psychiatrie

Vor kurzem habe ich Karl Poppers Buch "Alles Leben ist Problemlösen" gekauft. Darin schreibt Popper unter anderem, dass seiner Meinung nach kein Wissenschaftler die Umwelt unvoreingenommen beobache, sondern stets ein Problem der Beobachtung vorausgehe und beim Beobachten systematisch Hypothesen getestet werden. Nun weiß ich aus dem Psychiatriestudium, dass bei Psychotikern eine Entkoppelung des Umwelterlebens von der inneren Seelenwelt vorliegt, wobei der Umwelt nur mehr insofern Beobachtung geschenkt wird, als versucht wird, eine Bestätigung für die eigenen (psychotischen) Gedankengänge zu erfahren. Könnte man also sagen, dass ein Psychotiker in seiner Erlebensweise sozusagen ein extremer Wissenschaftler ist?

Wie man unendlich langes menschliches Leben erreichen könnte

Meine These: Das Gehirn ist das wichtigste Organ des Menschen. Es ist der Sitz der Persönlichkeit und des Denkens. Alle anderen Körperteile sind nur Anhänge, die das Leben erleichtern sollen, aber nicht das Leben an sich ausmachen. Es genügt also, das Gehirn eines Menschen zu erhalten, um den Menschen selbst am Leben zu erhalten. Das Gehirn benötigt Sauerstoff und Nährstoffe, um zu überleben. Sobald das Gehirn aus irgendeinem Grund nicht mehr ausreichend versorgt ist (und nur sobald dieser Zustand eintritt), stirbt der Mensch. Will man unendlich lange leben, ist also diese (und nur diese) Situation zu vermeiden. Der Sauerstoff und die Nährstoffe werden im Prinzip einzig benötigt, um den Metabolismus aufrecht zu erhalten. Durch Verbrennung von Glukose und die Weiterverarbeitung der Stoffwechselprodukte im Citratzyklus und in der Atmungskette wird mit Hilfe von Sauerstoff Adenosintriphosphat gebildet, das dann durch Spaltung zur Gewinnung von Energie verwendet werden kann, die für die Fi

Wie sich eine neue Partei dauerhaft etablieren kann

Wenn man sich die Geschichte der politischen Parteien in Österreich ansieht, kann man eine Gesetzmäßigkeit erkennen, die bestimmt, wo sich eine Partei positionieren muss, um sich dauerhaft zu etablieren. Dies sollten Neugründer von Parteien beachten. Bevor es Parteien gab, waren die Machthaber konservativ. Als erste Oppositionsbewegung entstanden die Christlichsozialen, die jedoch bald mit den Konservativen eine gemeinsame Partei bildeten und daher nicht als echte Opposition zu betrachten sind. Opposition zu dieser christlich-konservativen Einheitspartei, der Vorgängerpartei der ÖVP, kam von zwei Seiten, von rechts und von links: einerseits gab es National-Liberale (Vorgänger der FPÖ), andererseits Sozialdemokraten (Vorgänger der SPÖ). Diese drei Parteien konnten sich dauerhaft etablieren. Als schließlich die SPÖ zum Mainstream wurde und die Konservativen in dieser Rolle ersetzte, konnte sich eine vierte Kraft links der SPÖ einführen, die Grünen. Man erkennt, dass neu gegründete Partei

ÖH-Wahl 2011

Mit den Ergebnissen der Hochschülerschaftswahlen bin ich sehr zufrieden - an der MedUni Wien, wo ich Spitzenkandidat war, haben wir (Junge Liberale) 5,09% bekommen, und an der TU Wien, wo ich ebenfalls Kandidat war, haben wir mit 5,38% sogar den Einzug in die Universitätsvertretung geschafft! Cool!

PhD-Studium der MedUni Wien

In der neuen ÖMZ stellen sich die Kandidaten für die Studienrichtungsvertretung PhD vor; man kann einige Probleme daraus herauslesen, mit denen PhD-Studenten konfrontiert sind. Nicht nur wir N201er haben Probleme, diese Leute haben ebenfalls welche. Das System ist nicht perfekt. Ganz allgemein aber eine persönliche Anmerkung: Ich habe ursprünglich mit dem Medizinstudium angefangen, weil ich in die Forschung wollte; denn ich glaubte, diese würde mir die Glückseligkeit bringen. Damals verfügte ich noch über so gut wie kein Fachwissen. Inzwischen denke ich anders. Die meiste medizinische Forschung, die hier in Wien betrieben wird, befasst sich mit Detailfragen. Mag sein, dass das eine oder andere Ergebnis in der klinisch-praktischen Medizin eines Tages umgesetzt werden wird; spannend ist das aber nicht. Wirklich große Fragestellungen werden höchstens noch am Hirnforschungszentrum untersucht. Wenn man sich nun das "Career model" für junge Wissenschaftler an der MedUni Wien ansieh

Psychische Struktur und Gehirn (Deneke)

Gestern auf dem Flohmarkt fand ich ein Buch mit verheißungsvollem Titel: "Psychische Struktur und Gehirn". 2. Auflage 2001, erschienen im Schattauer-Verlag; Autor ist ein gewisser Friedrich-Wilhelm Deneke, Professor für Psychiatrie und Psychoanalytiker. Ich habe ein bisschen darin geschmökert, aber längst noch nicht alles gelesen. Im Prinzip stellt Deneke Freuds Unterteilung der Persönlichkeit in Es-Ich-Über-Ich in Frage und schlägt ein eigenes Strukturmodell vor, welches seiner Meinung nach mit neurobiologischen Befunden besser übereinstimmt. Das Buch scheint erstaunlicherweise äußerst wenig Resonanz gefunden zu haben, denn eine Google-Recherche nach Denekes Namen bringt fast keine einzige relevante Seite zu Tage; selbst in Amazon gibt es nur eine einzige Rezension [1]. Sicherlich, das Buch ist Klugscheißerei, und wahrscheinlich ist es für die Praxis als Psychiater nicht wahnsinnig relevant (ein endgültiges Urteil darüber kann ich aber erst abgeben, wenn ich es fertiggelesen