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Das Volk und die Intelligenz

In den letzten Tagen habe ich mich unter anderem mit den Sinus-Milieus beschäftigt. Ich halte diese Klassifikation der Bevölkerung für interessant. Ob sie zutrifft, ist eine andere Frage. Aber ganz sicher gibt es so etwas wie ein "Liberal-Intellektuelles Milieu". Das Sinus-Institut beziffert dessen Anteil an der Gesamtbevölkerung mit 7%. Ob diese Zahl stimmt, weiß ich nicht. Dieses Milieu wird jedenfalls als die "aufgeklärte Bildungselite" bezeichnet, der ein starker Drang zur Selbstverwirklichung innewohnt. Ich glaube, ganz gut da hineinzupassen; eventuell gehöre ich zur Schnittmenge dieses Milieus mit dem Milieu der Performer. Für wichtig halte ich jedenfalls die Erkenntnis, dass vielleicht Außenstehende meinen könnten, die Mensaner müssten alle zu diesem Liberal-Intellektuellen Milieu gehören; wie aber die Beispiele zeigen, die ich im vergangenen Monat in diesem Blog gebracht habe, ist dem nicht so. Ich finde, man kann das Liberal-Intellektuelle Milieu sowie eini

Mein Mediziner-Kollege

Bei der Mensa habe ich einen Mediziner-Kollegen kennen gelernt, der sich damit beschäftigt, wie man diverse schwere Erkrankungen durch Beeinflussung des Steroidhormonhaushalts behandeln könne. Von manchen Medizinstudenten, mit denen ich darüber gesprochen habe, wird er für einen Scharlatan gehalten. Ich meine aber, dass seine Hypothesen (soweit mir bekannt) nicht im Widerspruch zu dem stehen, was ich im Studium gelernt habe. Wenn man im Internet ein bisschen recherchiert, wird man auch feststellen, dass sein Ansatz gar nicht so revolutionär ist: Schon vor 20 Jahren wurden Nahrungsmittel auf den Markt gebracht, die einen ähnlichen therapeutischen Effekt haben sollen. Dass diese offenbar nicht vielen Menschen bekannt sind, mag damit zusammenhängen, dass die Hersteller einerseits nicht über ausreichende Mittel verfügen, dafür Werbung zu machen, und Ärzte andererseits selbst das Bestreben haben, möglichst teure Medikamente zu verschreiben, und ein solch billiges Nahrungsmittel daher ihren

Ein neues Buch von Marco Ripà

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Gestern habe ich mir wieder neue Bücher gekauft, darunter das Buch "Retro-analytical Reasoning IQ tests for the High Range - ENNDT: The first dynamic IQ test for the high range" von Marco Ripà und Gaetano Morelli. Das Thema dieses Buchs ist ein neuartiger Intelligenztest, bei dem die Aufgaben von einem Computerprogramm erzeugt werden, so dass bei jeder Test-Sitzung neue Aufgaben gestellt werden können. Dies verhindert, dass sich jemand die Lösungen besorgen und auswendig lernen könnte, wie dies bei bestehenden Intelligenztests leider zum Teil möglich ist. Interessant ist der Test auch insofern, als die Art der gestellten Aufgaben meines Wissens nach neuartig ist und noch in keinem anderen Intelligenztest vorkam. Es ist ähnlich wie bei Schachrätseln: Oft werden in Schachzeitschriften aktuelle Spielstände abgedruckt, und die Leser sind gebeten zu überlegen, wie diese Spielstände zu Stande gekommen sein mochten, also wie man von der Ausgangslage Schritt für Schritt zu di

Über das Denken

Meine Kollegin in mehrfacher Hinsicht, die seit kurzem unter der Bezeichnung "universeinanutshell" auf WordPress.com bloggt, hat sich zuletzt Gedanken über das Denken gemacht. [1] Ich erinnere mich, noch in der Schulzeit ebenfalls etwas über meine eigenen Denkprozesse niedergeschrieben zu haben. Soweit ich mich erinnern kann, entsprach die Wahrnehmung meines eigenen Denkens nicht genau dem, was meine Kollegin hier schreibt. Vor allem hatte ich das Gefühl, dass meine Gedanken immer zweimal gedacht wurden. Zuerst auf eine diffuse Weise, die ich nicht mit klaren Worten zu beschreiben in der Lage bin. Und dann als ausformulierter deutscher oder gelegentlich auch englischer Satz. Ich empfand es so, als "kochte" etwas in mir. Wenn es dann "fertig" war, wurde es quasi in den Suppenteller eingeschenkt und dadurch in Worte gefasst. Vielleicht läuft das Denken tatsächlich eher unbewusst ab, und nur jene Gedanken, die einem Filter im Gehirn besonders sinnvoll erschei

Traditionelle und moderne Lebensweisen

Seit ich mit meinem Studium fertig bin, habe ich mich noch nicht ernsthaft nach einem Arbeitsplatz umgesehen. Dennoch habe ich in den paar Wochen schon einige Angebote bekommen. Nicht alle Angebote stellten eine Fixanstellung in Aussicht, aber es handelte sich bei allen mehr oder weniger um Möglichkeiten zu arbeiten und dafür Geld zu bekommen. Da habe ich mir gedacht: Es ist einerseits ein tolles Gefühl, wenn man endlich die Aussicht darauf hat, seinen Lebensunterhalt selbst zu bestreiten und das unter Umständen, wenn man sich nicht ganz blöd anstellt, sogar für einen längeren Zeitraum. Andererseits ist aber in der heutigen Zeit keineswegs ein sicherer Arbeitsplatz mit gutem Einkommen das Höchste, das man sich vorstellen kann. Denn ich bin der Meinung, dass ich etwa mit diesem Blog oder mit meinen Aktivitäten auf Facebook noch wesentlich mehr bewegen kann, als wenn ich nur einer geregelten Arbeit nachginge. "Bewegen" ist in diesem Fall natürlich nicht im materiellen, sondern

Ein anderer Mensaner

Ein anderer Mensa-Kollege von mir ist in meinen Augen deshalb eine interessante Persönlichkeit, weil er ziemlich genau dem entspricht, wie ich mir den Durchschnitts-Österreicher seiner Altersklasse vorstelle. Jahrgang 1977, lernte ich ihn 2002 kennen. Damals war er also 24 oder 25, ein paar Jahre jünger, als ich es jetzt bin. Er stand schon damals fest im Berufsleben, als Mechaniker, war verheiratet und hatte ein kleines Kind. Mir müsste schon damals klar gewesen sein, dass Intelligenz nicht dasselbe wie Intellektualität bedeutet (und wahrscheinlich war es mir auch klar). Wie er selbst sagte, kam er "gut durchs Leben". Alles, was er ernsthaft anging, schien ihm zu gelingen. Das spricht für seine Intelligenz. Aber ein Intellektueller war er freilich nicht. Ich frage mich, ob ich wirklich Recht habe, wenn ich ihn als den Prototyp eines Durchschnitts-Österreichers betrachte. Immerhin ist er ja doch überdurchschnittlich intelligent. Ein wirklicher Durchschnitts-Österreicher wird

Die neue Mensa-Zeitung

Die neue Ausgabe der Vereinszeitschrift von Mensa Österreich, TOPIQ 367, ist heute bei mir per Post angekommen. Optisch sehr schön. Beim Lesen habe ich mich diesmal vor allem gefragt, was die Leute eigentlich veranlasst haben mag, die Artikel einzusenden. Dabei scheinen mir vor allem drei Dinge eine Rolle zu spielen: 1. Manche Autoren wollen ihren eigenen Beliebtheitsgrad im Verein erhöhen. Das sind vor allem die, die über das Charming (Jahrestreffen) geschrieben haben. Es ist augenfällig, dass diese nämlich sonst nichts schreiben. 2. Manche Autoren wollen sich selbst darstellen, ihren eigenen Bekanntheitsgrad erhöhen und Werbung für sich machen. Ich werde hier bewusst keine Namen nennen. 3. Manche Autoren schreiben einfach gerne und haben keine persönlichen Absichten. Sie schicken ihre Artikel nur ein, damit sie auch irgendwo abgedruckt werden und nicht nur in der eigenen Schublade verschwinden. Mein eigener Artikel über die "Essenz der Medizin" (auch in diesem Blog veröffen