Posts

Demozoo

Eine neue Website ist online gegangen, die als Archiv von Werken der Demoszene dient. Nach dem ersten Besuch bin ich erstaunt darüber, mit welcher Akribie die Betreiber vorgegangen sind. Sorgfältig aufgelistet sind dort etwa die Namen all derjenigen, die an jeder einzelnen Hugi-Ausgabe mitgearbeitet haben. Über mich persönlich findet man auf dieser Website gar einige Sachen, die mir selbst beinahe peinlich sind. (Und von denen ich eigentlich gedacht hatte, dass sie gemeinhin nicht bekannt wären.) So findet man etwa ein 256-Byte-Intro aus dem Jahr 2001, für das ich als einer der Entwickler genannt werde. Das hat sich damals so zugetragen: Ich wurde von Tomcat, den ich bis dahin nur aus dem Internet gekannt hatte, eingeladen, an der Demoparty Core in Zalaegerszeg, Ungarn, teilzunehmen. Für mich war das erst die zweite Demoparty in meinem Leben. Ich war damals ja noch relativ jung. Auf der Party traf ich einige Leute, mit denen ich schon im Internet zu tun gehabt hatte. Die meisten waren

130 und 160

Jason Betts, der Betreiber des "World Genius Directory", ließ auf Facebook mit der folgenden Meldung aufhorchen: "160 is the new 130." Was damit gemeint war, war relativ klar: Während früher ein Intelligenzquotient von 130 als optimal galt, streben mittlerweile viele danach, im Intelligenztest noch besser abzuschneiden. Offenbar ist ein Intelligenzquotient von 160 nun der Wert, den viele gern erreichen würden. Manchen ist das freilich suspekt. So ist es etwa in den vom Verein Mensa verwendeten Tests maximal möglich, einen Intelligenzquotienten von 145 zu erreichen. Mit diesen Tests ist also ein Intelligenzquotient von 160 gar nicht ermittelbar. Aus diesem Grund glauben manche, dass man gar nicht seriös feststellen könne, dass jemand einen Intelligenzquotienten von 160 habe. Jedenfalls: Wenn man in der IQ Percentile and Rarity Chart [1] nachschlägt, dann wird man feststellen, dass jemand mit einem IQ von 130 nach der üblichen Skala intelligenter als 97,7249937964% de

Frohe Weihnachten

Ich wünsche allen Lesern, die es betrifft, ein frohes Weihnachtsfest. Als ich jung war, nahm ich wie selbstverständlich an, dass jeder Weihnachten feierte; erst im Laufe der Jahre wurde mir klar, dass Weihnachten an sich ein christliches Fest ist und aus diesem Grund es auch Menschen gibt, die Weihnachten nicht feiern. In unserer Familie wurde Weihnachten einfach gefeiert, weil es hierzulande üblich ist, und nicht aus irgendwelchen religiösen Gründen. In meiner Kindheit und Jugend hat Religion nie eine Rolle gespielt; dennoch war ich ein sehr guter Schüler und bekomme auch heute noch von meinem Umfeld, das mich persönlich kennt, immer wieder zu hören, dass ich ein sehr angenehmer Mensch sei. Folglich glaube ich nicht, dass eine religiöse Erziehung notwendig sei, um "ethisches" Verhalten zu erzwingen. Erst im Medizinstudium habe ich die Erfahrung gemacht, dass Religion in unserer Gesellschaft doch eine nicht zu unterschätzende Rolle spielt; viele meiner Studienkollegen waren s

Intellektualität und Lebensstil

Schon als ich zur Schule ging, dachte ich mir, dass es in der Schule ja eigentlich nicht nur darauf ankomme, wie "gescheit" jemand ist, sondern man auch einen bestimmten Lebensstil pflegen müsse, um gut durch die Schule zu kommen. Man muss jeden Tag zur Schule gehen, sich im Unterricht ruhig verhalten und zuhören, außer man wird an die Reihe genommen, nach Schulende nach Hause gehen und Hausübungen machen und so weiter. Ich war schon damals der Meinung, dass ein Intellektueller nicht unbedingt diesen - sagen wir mal - konventionellen Lebensstil pflegen müsse, um intellektuell zu sein, und deswegen es wohl auch Intellektuelle geben müsse, die nicht einmal Matura haben. Für mich war die Mitgliedschaft im Verein Mensa anfänglich auch aus dem Grunde interessant, weil ich mir erwartete, dort auf Intellektuelle zu treffen, die einen alternativen Lebensstil pflegten und nur aus diesem Grund nicht den Grad formaler Qualifikation erreicht hatten, der ihnen aufgrund ihrer Intelligenz z

Parthenogenese

Im Zuge einer Diskussion über ein "medizinisches Wunder" kam die Frage auf, ob eine unbefleckte Empfängnis beim Menschen möglich sei. Dabei bin ich darauf gekommen, dass das, was laut Wikipedia als offizieller Stand der Wissenschaft gilt, nicht ganz logisch ist. Eine unbefleckte Empfängnis wird in der Medizin als "Parthenogenese" bezeichnet. Theoretisch könnte es passieren, dass im Körper einer Frau zwei Eizellen verschmelzen und sich daraus ein Kind entwickelt, ohne dass die Frau Beischlaf gehabt hat. Vor Jahren las ich, dass es zwar noch keinen bewiesenen Fall von Parthenogenese beim Menschen gegeben habe, aber angenommen werde, dass Parthenogenese mit einer Häufigkeit von eins zu einer Million vorkomme. Wikipedia schreibt jedoch: "Parthenogenese wird nach derzeitigem Wissensstand für höhere Säugetiere und Beuteltiere als schwierig bis unmöglich angesehen." Logisch betrachtet, ist es nur zulässig zu sagen, dass bisher kein einziger Fall von Parthenogenes

Vier Stufen intellektueller Tätigkeit

Hier wieder eine laienhafte Theorie von mir: 1. Stufe: Auswendiglernen. Man liest einen Text und merkt ihn sich, so dass man ihn mehr oder weniger Wort für Wort nachplappern kann. 2. Stufe: Verstehen. Man erkennt, was mit dem Text gemeint ist. 3. Stufe: Anwenden. Man kann mit dem Wissen aus dem Text konkrete Probleme (Anwendungsfälle) lösen. 4. Stufe: Erweitern. Man kommt durch selbstständiges Denken zu neuen Konklusionen und erweitert das bestehende Wissen. Die vierte Stufe ist das, was mich selbst am meisten reizt. Ich bin nicht der Meinung, dass jede Stufe unbedingt die davorgehende Stufe voraussetzt. Man kann einen Text auch verstehen, ohne ihn auswendig wiedergeben zu können. Aber: Das Niveau der intellektuellen Tätigkeit steigt von Stufe zu Stufe. Es gibt wahrscheinlich relativ viele, die einen Text auswendig lernen können, aber nur relativ wenige, die ihn verstehen, und noch weniger, die ihn anwenden können. Das Wissen zu erweitern, sind dann nur ganz wenige in der Lage. Mich ha

Computerwelt und Realität - Meine Jugend

Im Fernsehen laufen derzeit Sendungen über die österreichische Geschichte ab dem Jahr 1945. Ich sehe mir diese Sendungen gerne an, weil ich mich dafür interessiere, in was für einem Land ich eigentlich lebe. Die Eindrücke von der Armut, die nach dem Krieg hierzulande herrschte, sind für mich schockierend. Auch, wie viele Regelungen nur provisorisch beschlossen wurden und die Zukunft des Landes immer ungewiss blieb. Besonders beeindruckt hat mich, dass es nach dem Krieg ein Student war, Kurt Schubert, der die Wiener Universität neu organisiert hat und - ohne selbst offiziell beauftragt worden zu sein - einfach zu den ehemaligen Professoren gegangen ist und ihnen Ämter zugeteilt hat - "Du bist Dekan dieser Fakultät", "Du bist Dekan jener Fakultät" und so weiter. Dass in Österreich nach 1945 viele Dinge relativ informell und wahrscheinlich oft auch in einem rechtlichen Graubereich erfolgt sind, hat in meinen Augen auch ein neues Licht auf meine eigene Jugend geworfen.

Epistemischer Intelligenztest

Hier ein Intelligenztest von mir, der grundlegendes Verständnis von Erkenntnistheorie (Epistemologie) überprüft. Die Antworten sind in ganzen Sätzen zu formulieren. 1. Was ist der Unterschied zwischen Analyse und Synthese in der Philosophie? 2. Was ist der Unterschied zwischen einem Urteil a priori und einem Urteil a posteriori? 3. Was ist der Unterschied zwischen Korrelation und Koinzidenz? 4. Was ist der Unterschied zwischen Korrelation und Kausalität? 5. Was ist der Unterschied zwischen Syntax und Semantik? 6. Was ist der Unterschied zwischen logischer Konsistenz und logischer Kohärenz im strengen Sinn?