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Durchzählen

Ich weiß nicht, ob es jemanden interessieren wird, zumal ich in diesem Blog selten über Programmierung schreibe und es daher vielleicht nicht ganz hineinpasst. Aber: Ich stehe oft an, wenn ich ein kombinatorisches Problem habe und alle Möglichkeiten systematisch durchprobieren will. Da habe ich anscheinend einen Knoten im Kopf, dabei geht es eigentlich ganz einfach. Hier der Code, den ich heute geschrieben habe, aus einem Programm, mit dem ich ein Beispiel aus www.brilliant.org zu lösen versucht habe: int countup (int x) {   number[x]++;   if (eval (price) > max_price)   {     if (x == n - 1)       return -1;     for (int i = 0; i <= x; i++)       number[i] = 0;     return countup (x + 1);   }   return 0; } Dieser Code dient dazu, den Array number systematisch hochzuzählen, wobei es hier nicht so ist, dass man genau weiß, bis zu welcher Zahl man jedes einzelne Element des Arrays hochzählen kann, sondern dass dies vom Ergebnis der Funktion eval, aufgerufen mit dem Parameter pr

"Wirre Scheinlogik"

Kurt Gödels Theoreme beruhen nicht auf "wirrer Scheinlogik". Das große Problem bei der Sache besteht darin, dass Menschen, die im Berufsleben stehen, dazu neigen, effizient zu denken und zu handeln. Um Schriften von Gödel und ähnlich Kompliziertes zu verstehen, bedarf es aber viel Zeit, die man investieren muss. Es genügt nicht, sich diese Dinge einmal durchzulesen, sondern man muss stunden-, tage-, vielleicht sogar wochenlang darüber nachdenken, bis man sie verstanden hat. Gerade das ist aber die Stärke der Hochbegabten: Sie haben die Ausdauer, sich gründlich mit komplizierter Materie zu beschäftigen, bis sie diese verstanden haben, und nachher können sie dann das Ganze so einfach erklären, dass es auch die Normalbegabten verstehen können, wenn sie nur wollen. Hochbegabung in diesem Sinne kann wahrscheinlich durch einen IQ-Test allein nicht festgestellt werden.

Videospiele als Produkt der Globalisierung

Folgender Gedanke ist mir heute durch den Kopf gegangen: Videospiele sind meines Erachtens eines der besten Beispiele dafür, welche Chancen die Globalisierung bietet. Denn in Videospiele fließen viele Erfindungen ein, die aus ganz unterschiedlichen Erdteilen stammen. Die zugrunde liegende Computertechnik wurde ursprünglich in Europa entwickelt und in Nordamerika perfektioniert. Die Spiele selbst werden hauptsächlich in Japan, also in Ostasien, entwickelt. Und die Musik ist auf afrikanische Einflüsse zurückzuführen. In einer Welt ohne Globalisierung, in der jedes Land für sich alleine lebte, gäbe es vermutlich keine Videospiele. Somit stellen diese Spiele ein wunderschönes Beispiel dafür dar, dass Globalisierung nicht nur negativ zu sehen ist.

Konservativ = Besser?

Unter "konservativ" verstehe ich die Einstellung, das Bewährte zu bewahren und Traditionen an die kommenden Generationen weiterzugeben. Mir scheint gerade in Österreich eine Zweiteilung der Bevölkerung in besonders Konservative und in etwas weniger Konservative vorzuliegen. Das fängt schon mit dem "differenzierten" Schulsystem an, durch welches die angepassteren Kinder schon frühzeitig von den weniger angepassten getrennt werden. Ich habe den Eindruck, dass diese beiden Gruppen in verschiedenen Welten leben, weil sie um Abgrenzung voneinander bemüht sind. Jedenfalls scheint aber jede der beiden Gruppen sich selbst für die bessere zu halten. Durch dieses System kommt es dazu, dass fast nur Kinder, die in einem eher konservativen Umfeld sozialisiert worden sind, Akademiker werden. Manche stößt es dann sauer auf, wenn sie unter Ihresgleichen vereinzelt Personen antreffen, die ein gewisses "proletarisches" Gedankengut oder entsprechende Verhaltensweisen aufwei

Sheldrake

Zu Weihnachten habe ich mir Rupert Sheldrakes Buch "Der Wissenschaftswahn" gekauft. Ein sehr gutes Buch, bis jetzt jedenfalls. In den ScienceBlogs haben sich einige Blogger aber eher verächtlich über Sheldrake geäußert und ihn als Esoteriker verunglimpft. Ich frage mich, ob sie dieses Buch gelesen haben. Die ersten fünfzig Seiten enthalten meines Erachtens nichts, weswegen die Bezeichnung "Esoteriker" gerechtfertigt wäre. Sheldrake zeigt nur, dass die ganze Naturwissenschaft auf Hypothesen, also auf unbewiesenen Annahmen beruht, die zum Teil vielleicht gar nicht beweisbar sind. Er zitiert Thomas Kuhn, der von den Paradigmen sprach - ein Paradigma ist eine Sammlung von Grundannahmen und stellt das Rahmenprogramm der Wissenschaft dar. Arbeiten, die dem aktuell geltenden Paradigma widersprechen, gelten als Pseudowissenschaft. Im Laufe der Zeit kann es aber zu Paradigmenwechseln kommen. Dann wird auf einmal manches, das bislang als Pseudowissenschaft galt, in den Rang o

Demozoo

Eine neue Website ist online gegangen, die als Archiv von Werken der Demoszene dient. Nach dem ersten Besuch bin ich erstaunt darüber, mit welcher Akribie die Betreiber vorgegangen sind. Sorgfältig aufgelistet sind dort etwa die Namen all derjenigen, die an jeder einzelnen Hugi-Ausgabe mitgearbeitet haben. Über mich persönlich findet man auf dieser Website gar einige Sachen, die mir selbst beinahe peinlich sind. (Und von denen ich eigentlich gedacht hatte, dass sie gemeinhin nicht bekannt wären.) So findet man etwa ein 256-Byte-Intro aus dem Jahr 2001, für das ich als einer der Entwickler genannt werde. Das hat sich damals so zugetragen: Ich wurde von Tomcat, den ich bis dahin nur aus dem Internet gekannt hatte, eingeladen, an der Demoparty Core in Zalaegerszeg, Ungarn, teilzunehmen. Für mich war das erst die zweite Demoparty in meinem Leben. Ich war damals ja noch relativ jung. Auf der Party traf ich einige Leute, mit denen ich schon im Internet zu tun gehabt hatte. Die meisten waren

130 und 160

Jason Betts, der Betreiber des "World Genius Directory", ließ auf Facebook mit der folgenden Meldung aufhorchen: "160 is the new 130." Was damit gemeint war, war relativ klar: Während früher ein Intelligenzquotient von 130 als optimal galt, streben mittlerweile viele danach, im Intelligenztest noch besser abzuschneiden. Offenbar ist ein Intelligenzquotient von 160 nun der Wert, den viele gern erreichen würden. Manchen ist das freilich suspekt. So ist es etwa in den vom Verein Mensa verwendeten Tests maximal möglich, einen Intelligenzquotienten von 145 zu erreichen. Mit diesen Tests ist also ein Intelligenzquotient von 160 gar nicht ermittelbar. Aus diesem Grund glauben manche, dass man gar nicht seriös feststellen könne, dass jemand einen Intelligenzquotienten von 160 habe. Jedenfalls: Wenn man in der IQ Percentile and Rarity Chart [1] nachschlägt, dann wird man feststellen, dass jemand mit einem IQ von 130 nach der üblichen Skala intelligenter als 97,7249937964% de

Frohe Weihnachten

Ich wünsche allen Lesern, die es betrifft, ein frohes Weihnachtsfest. Als ich jung war, nahm ich wie selbstverständlich an, dass jeder Weihnachten feierte; erst im Laufe der Jahre wurde mir klar, dass Weihnachten an sich ein christliches Fest ist und aus diesem Grund es auch Menschen gibt, die Weihnachten nicht feiern. In unserer Familie wurde Weihnachten einfach gefeiert, weil es hierzulande üblich ist, und nicht aus irgendwelchen religiösen Gründen. In meiner Kindheit und Jugend hat Religion nie eine Rolle gespielt; dennoch war ich ein sehr guter Schüler und bekomme auch heute noch von meinem Umfeld, das mich persönlich kennt, immer wieder zu hören, dass ich ein sehr angenehmer Mensch sei. Folglich glaube ich nicht, dass eine religiöse Erziehung notwendig sei, um "ethisches" Verhalten zu erzwingen. Erst im Medizinstudium habe ich die Erfahrung gemacht, dass Religion in unserer Gesellschaft doch eine nicht zu unterschätzende Rolle spielt; viele meiner Studienkollegen waren s